Dienstag, 13. März 2012

Die falschen Skeptiker - Sind die sog. Skeptiker im Bereich der Anomalistik Pseudowissenschaftler?

Wie „wissenschaftlich“ ist der GWUP ?
Dass der „World Skeptiker Congress“ kein wissenschaftlichen Kongress ist, wurde bereits gezeigt. Dies verwundert, denn gemäß der GWUP Satzung ist das erste Ziel „der Förderung der Wissenschaften zu dienen und deren Methoden auf Para- und Pseudowissenschaften anzuwenden“. Ernstzunehmende Forschung im Bereich Parawissenschaften und Anomalität  findet bei der GWUP  nicht statt. Es werden eher populärwissenschaftliche Experimente, als Forschungsprojekte die wissenschaftlichen Standards (der Anomalistik) entsprechen durchgeführt. Eine wissenschaftliche Fachzeitschrift mit „Peer Review“ fehlt. Die Vereinszeitschrift der Skeptiker ist nicht mehr als ein populärwissenschaftliches Magazin, dient aber verbundenen Journalisten, selbst der Wikipedia als wissenschaftliche Referenz. Wissenschaftlicher Anspruch und Wirklichkeit stehen in einem krassen Missverhältnis. Schaut man sich die GWUP-Positionen zu parawissenschaftlichen Phänomenen an, erkennt man bei der GWUP einen antimetaphysischen Dogmatismus als wissenschaftstheoretische Grundhaltung.

Dogmatischer und  fundamentalistischer Materalismus - Skeptiker als Gewand...
Philosophisch hat die Skeptiker-Bewegung nichts mit der philosophischen Strömung des Skeptizismus gemeinsan. Hinsichtlich metaphysischer Phänomene folgt der Skeptiker einem metaphysischen Skeptizismus. Skeptiker sind in der Regel religiöse Agnostiker. Dahinter verbirgt sich als Glaubensposition ein radikaler dogmatischer, fundamentalistischer und bei einigen Vertretern (z.B. Esowatch-Autoren) sogar faschistischer* Materalismus. Der treffendere Ausdruck für Skeptiker ist eigentlich Materalist. Für den metaphysischen Bereich bzw. für alles was sich an den Grenzen der Wissenschaft bewegt, erheben die Skeptiker den Zweifel bzw. Materalismus zum Prinzip des Denkens und stellen die Möglichkeit einer gesicherten, nachweisbaren Erkenntnis dieser Wirklichkeit in Frage und schließen diese prinzipiell aus.

Die "wahren Skeptiker": Gesellschaft für Anomalistik und The Society for Scientific Exploration
Hier verwundert es auch nicht, dass die Erkenntnisse der Skeptiker nicht mit den Forschungsergebnissen seriöser Parawissenschaft übereinstimmen. Dies führte bereits 1999 zur Ausgründung der Gesellschaft für Anomalistik, die Mitglied im Dachverband der „The Society for Scientific Exploration“ ist:

„Den Gründungsimpuls für die 1999 erfolgte Entstehung der Gesellschaft für Anomalistik (damals noch unter der Bezeichnung "Forum Parawissenschaften") gaben enttäuschte Mitglieder der deutschen "Skeptiker"-Organisation GWUP, die die dort vorherrschenden Haltungen zum Umgang mit Parawissenschaften als dogmatisch und unangemessen empfanden, dies nicht länger mittragen wollten und zum Ergebnis gekommen waren, dass sich die "Skeptiker"-Bewegung hinsichtlich der vielfach an ihr geübten Kritik (siehe etwa Skeptizismus.de) als nicht reformierbar erwiesen hatte (Quelle:Gesellschaft für Anomalistik).“

Auf dieser Plattform findet weltweit die Forschung zu Parawissenschaften und Anomalistik statt. Wissenschaftliche Ergebnisse werden im Peer Review Journal of Scientific Exploration veröffentlicht, sind somit im Unterschied zu den populärwissenschaftlichen GWUP-Experimenten, ein Beitrag zur Förderung der Wissenschaft.
Wissenschaft dient Skeptikern zur Bestätigung ihrer skeptischen Dogmen und ihrer skeptischen Weltanschauung. Diese Grundhaltung ist wie bereits schon 1999 von eigenen ehemaligen Mitglieder festgestellt, wissenschaftstheoretisch den Tatsachenbereich der Anomalistik, Para- und Grenzwissenschaften - unangemessen. Dazu passt, das jeder Skeptiker meint wissenschaftliche Aussagen über jedes para- und releigionswissenschaftliche Phänomen treffen zu können, ob er nun dafür wissenschaftlich qualifiziert ist - oder nicht.

* Faschismus im ursprünglichen Sinne  ((fasci (Singular fascio – „Bund“ oder „Bündel“))  als "Kampfbund", nicht im Sinne der politischen Ideologie.

Montag, 12. März 2012

Der Weltmissionskongress der Skeptiker - Bühne frei für “Conservation Science …”

Der hochtrabende Titel “Promoting Science in an Age of Uncertainty“ setzt hohe Erwartungen. Erwarten würden jeder Akademiker einen wissenschaftlichen Weltkongress, mit allen was dazu gehört, insbesondere mit neuen Beiträgen zur Forschung. Das Thema “Uncertainty” spielt in der wissenschaftlichen Diskussion zum Beispiel beim Klimawandel eine sehr große Rolle, insbesondere dort wo es keine “sicheren” wissenschaftlichen Aussagen gibt. Da spielen auch die Klimaskeptiker - im negativen Sinne - eine große Rolle. Stattdessen erwarten einem “Zauberer”, ein “Stelldichein mit Chef-SkeptikerInnen aus aller Welt” und Programmpunkte die mehr Assoziationen an Glaubenskriege als an Wissenschaft erzeugen. Der Kreationismus soll z.B. eine Herausforderung für die Wissenschaft sein, dann gibt es noch ein paar Sessions über Alternative Medizin, und über Psychologie / Soziologie und Pseudowissenschaft. Am Abschluss steht ein “Magical Good Bye”…..insgesamt ein Gemischtwarenladen ohne wissenschaftlichen Neuigkeitsgrad. Alles was auf dem Kongress gesagt werden wird - ist seit Jahren, wenn nicht sogar seit Jahrzehnten und Jahrhunderten bekannt. Neue wiss. Argumente wird es kaum geben. Wie die Skeptiker mit abgedroschenen Kampfparolen die Wissenschaft fördern wollen - ist ein esoterisches Rätsel.

Kritisch betrachtet wäre ein Titel in Form “Conservation Science - in an Age of Uncertainty” treffender - denn wissenschaftlicher Fortschritt gibt es nur mit wissenschaftlichen Revolutionen. Skeptiker gehören aber bekanntermaßen zu den Vertretern, die sich mit wissenschaftlichen Revolutionen und den damit verbundenen Wandlungen des Weltbilds sehr schwer tun. Das skeptische Weltbild ist gemessen an den Fortschritt der Wissenschaften - irrational. In diesem Sinne können wir durchaus vom Phänomen eines “irrationalen Skeptizismus” sprechen. Dazu später mehr.
Noch eine Frage beschäftigt mich. Wie “wissenschaftlich” organisiert ist der Weltskeptikerkongress ? Hier müsste man erwarten, dass dieser Kongress den üblichen wissenschaftlichen Standards entspricht. Doch bei genauer Betrachtung ist der Weltskeptikerkongress das nicht. Erinnert tut diese “geschlossene Kongressform” mehr an einem Glaubenskongress, an Missionveranstaltungen und Vortragstuniere (Science Slam). Promoting Science setzt Offenheit, Innovation und den Mut neues zu denken vorraus - der Kongressbaustein dazu ist der “Call for Papers”. Der Titel “Promoting Science” ist nur ein kosmetischer Titel. Mehr Schein als Sein. Schon entäuschend.